Was geht?

Lösungsorientiertes Handeln im Team und im Unternehmen
In vielen Bereichen des täglichen Lebens – sei es im Kundenservice, im Handwerk, in Behörden oder auch im direkten Umfeld, hat sich in den letzten Jahren ein Trend verstärkt: Antworten, die sich in negativen Begründungen verlieren und wenig zielführend sind. Statt klarer Lösungen hört man immer häufiger, was nicht geht und warum etwas unmöglich erscheint. Dieser Fokus auf das „Nicht-Gehen“ zieht sich durch zahlreiche Interaktionen und verzögert Prozesse unnötig. Doch wie lässt sich dieses Problem umgehen? Der Schlüssel liegt in einer lösungsorientierten Denkweise und einer sachlichen IST-Aufnahme der Situation.
IST-Aufnahme: Was haben wir und was können wir tun?
Bevor wir uns mit dem beschäftigen, was nicht funktioniert, sollten wir zunächst klären, was möglich ist. Der erste Schritt dazu ist eine präzise IST-Aufnahme der aktuellen Situation, sowohl auf individueller als auch auf Teamebene. Welche Ressourcen sind im Moment noch vorhanden? Wer ist für welchen Teil des Prozesses zuständig und bis wann wird er etwas erreichen können? Nur wenn wir diese Punkte klar und sachlich ermitteln, können wir in die Lösungsfindung eintauchen und sinnvoll weiterarbeiten.
Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten einen klaren Überblick darüber haben, was in der aktuellen Situation realistisch möglich ist. Das bedeutet nicht, sich den Herausforderungen zu entziehen, sondern die vorhandenen Ressourcen richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Wer die Situation vollständig betrachtet, kann auf fundierte Entscheidungen vertrauen und sich nicht von eventuellen „externen“ Faktoren wie Dienstreisen oder Urlauben ablenken lassen. Den Kunden interessiert nicht, ob jemand gerade im Urlaub ist oder ein anderer noch nicht zurück von der Dienstreise. Was zählt, sind die Lösungen, die mit den verfügbaren Mitteln erreicht werden können.
Ressourcen effektiv nutzen und Verantwortung teilen
In jedem Team gibt es unterschiedliche Ressourcen in Form von Wissen und in der Verfügbarkeit von Zeit und Energie. Um jedoch effizient zu arbeiten, ist es unerlässlich, diese Ressourcen systematisch und zielgerichtet einzusetzen. Statt darauf zu bestehen, was aufgrund externer Umstände nicht möglich ist, sollte der Fokus auf den Ressourcen liegen, die noch verfügbar sind. Ein klarer Plan darüber, wer im Team was bis wann erledigen kann, ist eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg. Verantwortlichkeiten müssen transparent verteilt werden, damit alle wissen, was von ihnen erwartet wird und wie sie zum Gesamtziel beitragen können. Es geht nicht darum, Schuld zuzuweisen oder auf Hindernisse zu verweisen, sondern darum, als Team zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden. Dies stärkt nicht nur die interne Kommunikation, sondern fördert auch den Zusammenhalt im Team.
Zusammenhalt statt Schuldzuweisung
Es gibt immer wieder Situationen, in denen externe Faktoren wie Fachkräftemangel, Urlaubszeiten oder unvorhergesehene Ereignisse eine Rolle spielen. Doch es ist wichtig, diese nicht als Entschuldigung zu nutzen, um Verantwortung abzuschieben oder als Ausrede für mangelnde Ergebnisse zu dienen. Kunden und Partner haben ein Recht darauf, konkrete und verlässliche Antworten zu erhalten, die auf Lösungen abzielen und nicht auf das, was nicht möglich ist.
Deshalb ist es entscheidend, dass der Fokus auf dem Zusammenhalt innerhalb des Teams liegt. Schuldzuweisungen und das „In-die-Pfanne-Hauen“ von Kollegen oder Mitarbeitern führen zu Misstrauen und vergrößern die Problematik. Stattdessen sollte jeder die Verantwortung übernehmen, seinen Teil beizutragen, und im Falle von Problemen oder Verzögerungen klar und ehrlich kommunizieren, was noch machbar ist.
Lösungen statt Eventualitäten
„Das geht nicht“ ist häufig die erste Antwort, die man erhält, wenn man ein Anliegen vorbringt. Diese Antwort mag manchmal korrekt sein, löst jedoch das Problem in den meisten Fällen nicht. Viel effektiver ist es, zu fragen: „Was geht?“ oder „Wie können wir es trotzdem schaffen?“ So wird der Fokus auf Lösungen gelenkt und die Energie nicht in den negativen Aspekt der Situation verschwendet. Kunden merken sich sowas. Der Schlüssel zu lösungsorientiertem Handeln ist, in jeder Situation die Alternativen zu betrachten und auf diese hinzuarbeiten. Wenn eine Lösung nicht sofort verfügbar ist, ist es entscheidend, die Gründe dafür klar zu benennen und gemeinsam an einer Alternative zu arbeiten. Dies kann durch das aktive Einbeziehen von Teammitgliedern, das Teilen von Verantwortlichkeiten und das systematische Umsetzen von Schritten geschehen.
Ehrliche Kommunikation als Grundvoraussetzung
Ein weiterer wichtiger Punkt im lösungsorientierten Handeln ist die ehrliche Kommunikation. Wenn etwas nicht möglich ist, sei es aus Ressourcenmangel, aufgrund von Vorgaben oder anderen externen Faktoren, sollte dies klar und ohne Umschweife kommuniziert werden. Gleichzeitig sollte immer eine klare Handlungsalternative angeboten werden. Es geht nicht darum, die Schuld auf jemand anderen zu schieben oder sich zu verstecken, sondern darum, aktiv eine Lösung zu finden.
Die Macht der persönlichen Botschaften und Körpersprache
Doch nicht nur die Worte zählen, sondern auch die nonverbalen Botschaften, die wir senden. In der persönlichen Meinung eines Mitarbeiters stecken oft viele Botschaften, die nicht immer positiv sind. Unsere Körpersprache und Stimme setzen Signale, die unser Gegenüber beeinflussen können. Ein Lächeln in einer stressigen Situation, etwa nach einem unzufriedenen Kundenkontakt, kann Wunder wirken. Es hilft nicht nur, die eigene Stimmung zu heben, sondern auch die Atmosphäre für alle Beteiligten zu entschärfen. Ein Lächeln signalisiert Offenheit, Empathie und die Bereitschaft, Lösungen zu finden.
Also, was geht?